Koi Lexikon

 

Wie sollte ein Koi-Teich aufgebaut sein?

Das Interesse an den faszinierenden Kois ist groß. Die edlen bunten Fische erfordern jedoch in ihrer Haltung viel Hingabe und Aufwand, was bereits bei dem Aufbau des Teiches beginnt. Die Gründe dafür liegen in dem Anspruchsverhalten dieser eleganten Fische. So sind es sehr gesellige Tiere, die in einem Schwarm von mindestens fünf Tieren gleicher Größenklassen auftreten. Zudem können sie sehr alt. Einige Jahrzehnte sind bei artgerechter Haltung keine Seltenheit. Ferner wachsen die Jungfische sehr schnell, sodass nach bereits drei Jahren Größen von 40 cm und mehr erreicht werden können. Bezüglich ihrer Lebensweise zeigen Kois zudem ein sehr eigenwilliges Verhalten. Gern durchwühlen sie auf der Suche nach Nahrung ihre Gewässer, was zu einer regelmäßigen Durchmischung des Wassers führt. Bei der Planung eines Teiches mit Kois gibt es daher einiges zu beachten.

Auswahl des Teich Standorts

wie-sollte-ein-koi-teich-aufgebaut-seinEin Teich sollte generell nicht im Schatten liegen, da die meisten Pflanzen viel Sonne benötigen. Zudem gehören die Kois zu den Fischen, welche gerne Sonnenbäder nehmen. Es ist daher empfehlenswert, den Gartenteich an einer sonnigen Stelle zu planen. Da die Fische an Tagen intensiver Sonneneinstrahlung gelegentlich schattige Bereiche suchen, können ein überstehender Steg, Blätter von Seerosen oder schwimmende Pflanzeninseln den hinreichenden Sonnenschutz bieten.

Größe und Wassertiefe des Koiteichs

Ein Koiteich sollte mindestens 25.000 Liter Wasser beinhalten, da für jeden ausgewachsenen Koi circa 5.000 Liter Wasser eingeplant werden sollten. Werden sehr effiziente Filter eingesetzt, kann das Volumen auch geringer sein. Dies wird jedoch nicht empfohlen. Einen zu großen Gartenteich für Kois gibt es nicht, weshalb sich insbesondere Folienteiche anbieten. Fertigteiche sind meist zu klein. Auch bezüglich der Wassertiefe weist die Fischsorte einen erhöhten Anspruch auf. Diese sollte mindestens 1,5 Meter betragen, damit sich alle Fische in den Wintermonaten bequem an den Grund zurückziehen können. Eine Tiefe von 2,5 Metern sollte aus praktischen Gründen nicht überschritten werden, da sonst ein Fangen der Tiere sich sehr schwierig gestaltet. An den umlaufenden Uferzonen sollte das Wasser flach sein. Dies hat nicht nur Sicherheitsvorteile. Diese seichten Zonen nutzen die Kois zum Ablaichen, da sich das Wasser dort aufgrund der geringeren Tiefe schneller erwärmt. Alle weiteren Seitenwände sollten jedoch steil sein. Dadurch wird vermieden, dass potenzielle Räuber beim Jagen keine Standfläche haben. Diese bauliche Maßnahme ist besonders bei sehr klaren Teichen zu beachten, da sonst die bunten Kois ein leichtes Opfer für Fischreiher und andere natürliche Räuber sind. An den flachen Ufern kann ein Reiherschreck die Tiere schützen. Bezüglich der Breite und Länge hat der Planer freie Wahl. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass eine Winterabdeckung notwendig ist und eine Möglichkeit zur Ringströmung gegeben ist.

Isolierung des Teichs und Beheizung im Winter

Kois können bei Temperaturen zwischen 3 °C bis 38 °C leben. Diesbezüglich sind daher relativ anspruchslos. Um den Tieren jedoch optimale Lebensbedingungen zu bieten, sollten im Frühling die Wassertemperaturen zwischen 14 °C und 18 °C, im Sommer zwischen 20 °C und 26 °C, im Herbst zwischen 15 °C und 20 °C und im Winter bei mindestens 4 °C liegen. Daher bietet es sich an, den Koiteich zu isolieren. Dadurch wird mehr Wärme gespeichert und die Heizkosten werden gesenkt. Es bietet sich daher an den Teichboden mit Styrodur von einer Dicke mit 3 cm auszulegen, da dieses Material kein Wasser aufnimmt. Zur kalten Jahreszeit kann der Teich ebenfalls mit einer Plane abgedeckt werden. Zusätzlich sollte er unter Einsatz von kleinen Solaranlagen und Luftwärmetauschern beheizt werden. Dies stellt sicher, dass der Stoffwechsel und die Immunabwehr der Fische optimal laufen.

Der richtige Teichfilter

Zur Planung des Koiteiches gehört auch die geeignete Filterung zu berücksichtigen. Große technische Filteranlagen sind unerlässlich. Sie sorgen für die Reinheit des Wassers. Hochwertige Vorfilter ermöglichen lange Standzeiten. Kois sind sehr stark gezüchtete Tiere, welche eine große Anfälligkeit für Krankheiten aufweisen. In einem klaren Wasser ist die Überlebenschance für schädliche Bakterien deutlich geringer. Häufig werden daher Reihenfilter eingesetzt. Bei diesem Filtertyp wird das Wasser über den Bodenablauf abgepumpt und durchfließt nach für nach im Teich unterschiedliche Filterstufen wie beispielsweise Filterbürsten und Filtermatten. Der Filter eines Koiteiches besitzt damit in der Regel diverse Kammern mit Filtermaterial. Für eine simple und schnelle Reinigung ist es bedeutsam, dass jede einzelne Kammer einen Schmutzwasserablauf mit Zugschieber aufweist. Kois gehören zu den Fischarten, welche viel Schmutz machen, da große Futtermengen gegeben werden müssen. Sogenannte Beadfilter können auch unterhalb des Wasserspiegels installiert werden. Es handelt sich bei ihnen um geschlossene Druckfilter, welche das Wasser aus dem Koiteich über Filterkügelchen bzw. Beads drücken. In einem Filter befinden sich mehrere Millionen Kügelchen, die eine effiziente mechanische Filterleistung aufweisen und wegen ihrer umspannenden Oberfläche zudem biologisch sehr wirksam sind. Dank eines integrierten Rückspülmechanismus kann dieser Filtertyp zudem sehr einfach gereinigt werden. Damit auch die Wasseroberfläche des Teiches sauber bleibt, kann an die meisten Filter zusätzlich ein sogenannter Skimmer angeschlossen werden. Wenn den Tieren Futter gegeben wird, sollte dieser jedoch abgestellt werden.

UV-Klärer und ein regelmäßiger Wasserwechsel zur Unterstützung

UV-Klärer unterstützen die Filter, indem sie Schwebealgen und Keime abtöten. Trotz all dieser Maßnahmen ist auch ein regelmäßiger Wasserwechsel wichtig. Im Teich reichern sich leicht Abfallprodukte an, welche durch den Filter und das Futter entstehen. Diese weisen hohe Werte an Nitrat und Phosphat auf, wodurch der Algenwuchs gefördert wird. Durch einen regelmäßigen Wasserwechsel werden alle Stoffe im Gartenteich verdünnt. Ein Einsatz von Chemieprodukten ist dann obsolet. Stets ist es besser täglich einen kleinen Wasserwechsel vorzunehmen, als einmal pro Woche große Mengen an Wasser auszutauschen.

Pflanzenwahl für einen Koiteich

Zierende Pflanzen im und am Gartenteich sind sehr beliebt. Sie entziehen dem Teichwasser sowie dem Grund Nährstoffe und erhöhen somit die Reinheit des Teichwassers. Insbesondere ein vielfältiger Artenreichtum ist wünschenswert, um ein stabiles Ökosystem sicherzustellen. So dekorativ Pflanzen auch sein mögen, sie stellen im Koiteich meist ein Problem dar. Diese Fischart wühlt gern im Boden, reißt Stängel sowie Blätter ab und frisst weiche Pflanzenteile. Ferner wird an anderen Lebewesen wie beispielsweise den Teichmuscheln herumgeknabbert, obwohl sie nicht verspeist werden. Wer dennoch nicht auf Pflanzen in seinem Koiteich verzichten möchte, sollte Fische und Pflanzen voneinander separieren. Dafür kann ein Teil des Teiches abgetrennt werden. Zudem kann ein zweiter Teich angelegt werden, der über einen Bauchlauf mit dem Koiteich verbunden ist. So kann Wasser aus dem Koiteich durch den Filterteich strömen und im Anschluss in den Koiteich zurückfließen. Dadurch kann im zweiten Teich eine Fauna entstehen. Kleinstlebewesen werden aus diesem in den Koiteich gespült und dienen dort kleineren Koiexemplaren als Lebendfutter. Des Weiteren gibt es einige wenige Pflanzenarten, welche von den Kois vermieden werden. Dazu gehört beispielsweise die gelbe Seerose, welche einen sehr bitteren Geschmack aufweist. Auch harte und robuste Pflanzen wie die Krebsschere oder der Rohrkolben werden von den Kois verschont. Sie können daher für schöne Akzente im Koiteich sorgen.

Kois mit anderen Fischarten kombinieren

Ist der Teich hinreichend groß, können die Kois gut mit Goldfischen gehalten werden. Diese sollten sich jedoch hinsichtlich der Größe ähneln, da sie sonst unbeabsichtigt gefressen werden können. Auch Störe können mit Kois in einem Teich leben. Dies gestaltet sich jedoch nicht unproblematisch, da die Störe sehr träge und langsam sind. Bei der Fütterung erhalten sie unter Umständen dadurch zu wenig Nahrung. Grundsätzlich sollte es sich um friedliche Fische als Mitinsassen handeln, zu denen Schleien, Goldorfen, Bitterlinge, Karauschen, Stichlinge, Gründlinge, Plötzen, Diamantenbarsche, Scheibenbarsche sowie Schleien gehören. Katzenwelse hingegen können zu groß werden und somit eine Gefahr für kleine Kois darstellen. Experten raten bei Koiteichen von einer Vermischung mit anderen Fischarten jedoch prinzipiell ab. Die Futterrivalität ist zu groß und das optimale Wachstum der Fische ist beschränkt. Selbst kleinere Kois können nicht ausreichend wachsen, wenn bereits große Exemplare im Teich vorhanden sind. Zudem bevorzugt jede Fischart ihr eigenes Futter.

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