Japanischer Koi
Der Koi, eigentlich Nishikigoi („Brotkarpfen“), ist eine japanische Zuchtform des Karpfens. Kois sind die am weitesten verbreiteten Zierfische im asiatischen Raum und erfreuen sich auch in Europa wachsender Beliebtheit. Ein originaler Koi ist häufig kaum noch von den deutschen Zuchtformen wie Zeilkarpfen oder Spiegelkarpfen zu unterscheiden. Diese Züchtungsvarianten sind als Doitsugoi („deutscher Karpfen“) mittlerweile auch in Japan verbreitet.
Herkunft und Geschichte des Kois
Die Herkunft des Koi wird in mehreren Regionen und Ländern Asien verortet und ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sicher ist, dass bereits vor 2.500 Jahren in China Farbkarpfen gezüchtet wurden. Aus schriftlichen Aufzeichnungen weiß man, dass es in China eine sehr alte Tradition der Fischzucht gab, die nicht nur wirtschaftlichen Zwecken diente. Karpfen wurden auch als Zierfische gezüchtet, gehandelt und verschenkt. Ein Karpfen galt in der chinesischen Kultur als Zeichen der Stärke, da er als einziger Fisch gegen die Strömung flussaufwärts schwimmen konnte. Heute werden Kois vorrangig in Japan gezüchtet und gehalten. Ob es eine eigene Tradition japanischer Kois gab oder sie aus China eingeführt wurden ist nicht bekannt. Jedenfalls werden die Zierfische mit ihren hellen Farben und bunten Mustern bereits um 700 n.Chr. in japanischen Quellen erwähnt. Eine systematische Zucht und ein Handel mit Kois entstanden allerdings erst sehr viel später. Im 18. Jahrhundert züchteten Reisbauern aus der Region Niigata gezielt Farbmutanten unter ihren Karpfen. Es verbreiteten sich daraufhin weiße, rote und hellgelbe Karpfen in Japan. 1914 wurden die Kois aus Niigata erstmals auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung präsentiert und vom japanischen Kronprinzen Hirohito ausgezeichnet. Ihren internationalen Siegeszug traten die Kois nach dem Zweiten Weltkrieg an. Über den Handel und asiatische Einwanderer gewannen die Kois auch in Europa und Amerika an Popularität. Mittlerweile beschränkt sich die Zucht nicht mehr auf den japanischen Koi. Eigene Zuchtvarianten entstanden rund um den Globus. Heute sind neben Japan vor allem Südafrika, Israel und Singapur in der Koizucht engagiert.
Zuchtformen des Kois
Mit seiner wachsenden Verbreitung haben sich auch die Zuchtvarianten erheblich vermehrt. Es gibt heute mindestens 16 Varianten und mehr als 100 Unterformen. Dabei ist zu beachten, dass sie die Zuchtvarianten immer wieder verändern und daher nur schwer durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet werden können. Die bedeutendsten Zuchtformen des japanischen Kois sind: Bekko, Asagi, Hikari-Utsurimono, Hikarimoyomono, Kohaku, Kinginrin, Ogon, Sanke, Kohaku, Showa, Utsurimono, Tancho, Kawarimono. Bei Teichbesitzern erfreuen sich Zuchtformen mit optischen Besonderheiten großer Beliebtheit. So beispielsweise der „Butterfly Koi“, der über große, fransenartige Flossen verfügt, die ihm ein drachenähnliches Äußeres verleihen. Die weiteste Verbreitung haben ein- bis dreifarbige Zuchtvarianten, wobei zumeist die Farben weiß, rot und schwarz, aber auch silbern, gelb, grün und metallisch kombiniert werden. Die Preise für einen Koi variieren je nach Zuchtvariante, Körperbau, Zeichnung und Hautqualität.
Haltung von japanischen Kois
Grundsätzlich benötigen Kois Lebensbedingungen wie alle anderen Karpfen auch. Aufgrund ihres Wertes werden sie zumeist in Naturteichen mit besonders sauberem Wasser gezüchtet, um dem Befall mit Keimen und Parasiten vorzubeugen. Entsprechend sollte auch das Teichwasser beim Halter möglichst sauerstoffreich und gut gefiltert sein. Um eine Übertragung von Parasiten und Keimen von Fisch zu Fisch zu verhindern, sollten nicht zu viele Tiere auf engem Raum gehalten werden. Als Faustregel gilt, dass in 1.000 Liter Wasser maximal ein Fisch gesetzt werden sollte. Kois sind bei Wassertemperaturen zwischen 3 und 38 Grad lebensfähig. Optimal sind Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad, im Winter sollte man dafür sorgen, dass die Wassertemperatur nicht unter 4 Grad fällt. Bei guter Haltung und nahrhaftem Futter können Kois sehr alt werden.
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