Koi Lexikon

 

Kiemenhakenwürmer

Zu den gängigsten Parasiten, die die Haltung von Koikarpfen erschweren können, gehören die Kiemenhakenwürmer. Die auch unter der Bezeichnung Dactylogyrus bekannten Würmer befallen hauptsächlich die Kiemen der Fische, wo sie von Blutpartikeln und Schleim leben, es handelt sich somit um Ektoparasiten. Sie erlangen eine Größe von ein bis zwei Millimetern und sind so schon mit geringer Vergrößerung unter dem Mikroskop gut zu erkennen.

Übertragung von Kiemenhakenwürmern

kiemenhakenwürmerDie Infektion mit Kiemenhakenwürmern erfolgt vor allem durch Wasserpflanzen, auf denen sich ihre Eier befinden. Nach dem Schlüpfen der Larven schwimmen die Würmer frei im Wasser umher und finden so ebenfalls leicht Beute. Auch neue Fischbesätze in den Altbestand sind als Risikofaktor zu nennen. Besonders Wildfänge sind in fast jedem Fall mit dem Parasiten befallen und können ihn so im heimischen Teich verbreiten. Eine weitere Gefahr verbirgt sich in verseuchtem Filtermaterial, durch das der Dactylogyrus von Becken zu Becken transportiert werden kann. Ein Massenauftreten der Parasiten erfolgt meist erst durch zusätzlich schwächende Faktoren, wie der Mangel oder das Überangebot an Sauerstoff, ungünstige pH-Werte, eine zu hohe Konzentration an Ammonium, Nitrit und Kohlendioxid, zu starke Strömung, die falsche Artenwahl oder verschlechterte Wasserparameter. Treten die Kiemenhakenwürmer schließlich in Massen auf, endet dies fast immer tödlich für die Wirte.

Kiemenhakenwürmer Symptome

Beim Befall des Fischbestandes mit Dactylogyrus verändern sich die Kiemen auch äußerlich. Fadenförmige Wucherungen und Zerstörungen an der Spitze der Kiemenblättchen sind Alarmsignale, die schnelles Handeln erfordern. Der Wirt des Wurmes verendet in Folge der zerstörten Kiemen an Sauerstoffmangel. Weitere typische Symptome erkrankter Fische sind ausgedehnte Hauttrübungen, verfärbte Kiemen, abstehende oder einseitig geschlossene Kiemendeckel, Hornhauttrübungen im Auge und gerötete Stellen.

Auch im Verhalten des Fisches lässt sich ein Befall mit Kiemenhakenwürmern erkennen. Die Wirte neigen dazu, sich an Gegenständen zu scheuern, sind schreckhafter als im Normalfall oder bleiben sogar versteckt, atmen heftig und schwerfällig, schnappen an der Oberfläche nach Sauerstoff, verweigern das Fressen, taumeln oder liegen auf dem Boden. Auch Würgebewegungen und Apathie sind als Symptome eines Befalls zu deuten.

Behandlung

Von einer Erhöhung der Temperatur beim Dactylogyrus-Befall ist abzuraten, da die Wirte bereits Schwierigkeiten bei der Aufnahme von Sauerstoff haben und sich dies mit erhöhten Temperaturen weiter erschwert. Stattdessen bietet sich eine Badelösung mit dem Antihelminthikum Levamisol oder Trypaflavin an. Es ist auch Lebendfutter erhältlich, das diese Medikamente enthält und den betroffenen Fischen verabreicht werden kann. Neben der vorteilhaften Immunsystemstimulierung führt Levamisol zu einer spastischen Lähmung des Kiemenhakenwurms. Allerdings sollte Levamisol nicht bei offenen Wunden zum Einsatz kommen, da das Medikament Glucose enthält, welches zu einer massiven Bakterienblüte führt.

Neben Levamisol können auch Präparate zum Einsatz kommen, die Praziquantel, Mebendazol oder Flubendazol enthalten. Allerdings sind diese Medikamente verschreibungspflichtig – in jedem Fall sollte beim Verdacht auf Kiemenhakenwürmer-Befall der Tierarzt eingeschaltet werden.

Die beste Möglichkeit, den Befall durch Dactylogyrus zu vermeiden, besteht in guter Quarantäne und optimalen, hygienischen Bedingungen.

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