Koi Lexikon

 

Utsurimono

Der Utsurimono, oder auch kurz Utsuri, ist eine der sechzehn gängigsten Varietäten des japanischen Koi. Übersetzt bedeutet Utsurimono etwa „Harmoniesorte“, was auf die gelungenen Farbabstimmungen anspielt. Der Utsuri wurde aus der älteren Asagi-Linie gezüchtet. Seine Grundfarbe ist schwarz und er hat entweder rote, weiße oder gelbe Flecken. Diese sollten über den gesamten Körper des Fisches gleichmäßig verteilt sein. Die für Kois charakteristischen Sumi-Streifen sollte der Utsurimono an den Brustflossen besitzen, auf dem übrigen Körper des Fisches sollten sie hingegen nicht auftreten.

Untervarietäten des Utsurimono Koi

utsurimonoDer Utsurimono hat vier Untervarietäten, die sich in Farbe und Farbanordnungen voneinander unterscheiden. Der Shiro Utsuri („weiße Harmonie“) hat auf seiner schwarzen Grundfarbe eine weiße Zeichnung. Beim Hi Utsuri („Scharlach Harmonie“) ist die Zeichnung rot, während sie beim Ki Utsuri („gelbe Harmonie“) gelb ist. Zudem gibt es noch den Doitsu Utsuri. Dabei handelt es sich um eine parallele Züchtung aus dem deutschen Karpfen. Im Gegensatz zu den japanischen Farbkarpfen hat der Doitsu Utsuri eine lederartige Haut mit wenigen oder gar keinen Schuppen. Auch vom Doitsu Utsuri gibt es die drei Zuchtvarianten Shiro, Hi und Ki, also weiß, rot und gelb.

Veränderung der Fleckenmusterung

Außergewöhnlich ist der Utsurimono Koi in seiner Fähigkeit, sich optisch zu wandeln. Da die Hautflecken des Utsurimono sich verschieben können, treten bei ihm immer wieder neue Musterungen auf. Die Flecken verändern ihre Lage auf dem Körper und geben dem Karpfen ein neues Aussehen. Dieses Phänomen liegt zum einen in den Erbanlagen des Fisches, wird zum anderen aber auch durch Umwelteinflüsse hervorgerufen. Auf die Verschiebung der Flecken könnte auch der Name des Utsurimono zurück zu führen sein. Neben der gängigen Übersetzung mit „Harmonie“ könnte der Name des Kois auch von dem Verb „utsuru“ abgeleitet sein, in etwa „die Lage wechseln“ bedeutet. Jedenfalls ist die Veränderung der Fleckenmusterung ein wichtiges Charakteristikum des Utsurimono, das ihn zu einem ungewöhnlichen Zierkarpfen macht.

Farben und Züchtungen des Utsurimono

Die vier oben genannten Untervarianten des Utsurimono unterscheiden sich ausschließlich in ihren Farben. Die schwarze Grundfarbe und die Sumi-Streifen an den Brustflossen müssen alle Untervarianten des Utrurimono gemeinsam haben, um in diese Gruppe der Kois eingeordnet werden zu können. Alle drei Farbvarianten (weiß, rot und gelb) machen optisch einen exzellenten Eindruck, wobei das ästhetische Gesamtbild des Fisches zusätzlich noch von der Anordnung der Flecken abhängig ist. Bei Kennern und Züchtern ist der Shiro Utsuri am beliebtesten und am verbreitetsten. Seine weiße Musterung setzt sich optisch auf der schwarzen Grundfarbe sehr gut ab und bildet einen klaren Kontrast. In der klassischen Koizucht ist der Kontrast zwischen Grundfarbe und den Farben der Musterung ein Qualitätsmerkmal. Je klarer der farbliche Kontrast desto hochwertiger wird die Züchtung eingeschätzt. In der modernen Koizucht hat sich die etwas relativiert, und man hat die Eleganz weicher, ineinander übergehender Zeichnungen entdeckt. Die Vorliebe für die Farbe weiß ist allerdings in der Zucht des Utsurimono bestehen geblieben.

Qualitätsmerkmale von Utsurimono Koi Karpfen

Neben den bereits beschriebenen Faktor des Kontrasts zwischen Grundfarbe und Musterung, gibt es noch weitere wichtige Qualitätsmerkmale. Die Farbflecke des Zierkarpfens sollten durch Stabilität und hohen Glanz überzeugen. Zudem sollten sie massiert und dicht wirken. Das Shiro, Hi oder Ki des Utsurimono sollte möglichst rein sein und keine Verfärbungen aufweisen. Besonders die weiße Farbe des Shiro Utsuri sollte nicht ins gelbliche übergehen. Als besonders hochwertig gilt, wenn die Zeichnung des Utsurimono zum Schwanz hin sich deutlich von der schwarzen Grundfarbe absetzt, in Richtung des Kopfes aber elegant mit der Grundfarbe verschwimmt. Diese Art der farblichen Musterung nennt man in der Koizucht Sumi Giwa. Wichtig für eine Bewertung als qualitativ hochwertige Züchtung ist außerdem die farbliche Ausgewogenheit des Utsurimono. Der Körper des Fisches sollte etwa zur Hälfte die schwarze Grundfarbe und die Musterung aufweisen. Diese als perfekt eingestufte Zeichnung nennt man Sashi Zumi. Der Utsurimono zählt zu den beliebtesten und am häufigsten gezüchteten Koisorten. Dies ist auf seine schwarze Grundfarbe zurück zu führen. Sie ermöglicht es, dass sich die hellen Musterungsfarben, insbesondere das Shiro (weiß), deutlich und kontrastreich abheben. Dem klassischen Züchtungsideal, einen möglichst hohen farblichen Kontrast zu erzielen, kommen die Varianten des Utsurimono daher sehr nahe.

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