Koi Lexikon

 

Japanische Koi Karpfen

Japanische Koi sind prächtige Tiere. Die Zuchtform der Karpfen heißt korrekt Nishikikoi, was in wörtlicher Übersetzung Brokatkarpfen heißt. Die Tiere sind geheimnisumwittert, denn es ist nicht ganz klar, woher sie eigentlich stammen – aus Japan, China, Korea, der Schwarzmeerregion, dem Aralsee oder der Donauregion. Die ältesten Aufzeichnungen über die Zierkarpfen sind aus China bekannt, wo farbige Züchtungen, die aus dem Flusskarpfen hervorgingen, zuerst vor etwa 2.500 Jahren. Das älteste bekannte Buch über die Fischzucht stammt ebenfalls aus China, es datiert auf die Zeit um 770 – 470 v. Chr. und wurde von einem Hofbeamten geschrieben.

japanische-koi-karpfenJapanische Koi kommen jedoch nicht aus China, sondern aus Japan. Die prächtigen Fische sind in einigen der ältesten Aufzeichnungen Japans erwähnt, allerdings ist unklar, ob es sich dabei tatsächlich um Farbkarpfen handelt, oder vielmehr um eine andere Art der Karpfen – „Koi“ ist ein sehr allgemeiner Begriff. Belegt ist allerdings, dass im 19. Jahrhundert in der Provinz Niigata Karpfen gehalten wurden, um das winterliche Nahrungsangebot etwas aufzubessern, und dass dabei erste Farbmutationen zustande kamen. Diese wurden erhalten, die Karpfen wurden weitergezüchtet, und 1914 gewannen einige Exemplare aus Niigata bei der kaiserlichen Ausstellung in Tokyo einen Preis. Seither werden Koi ihrer Farbenpracht wegen gezüchtet, so besagt es die Legende. Heute werden japanische Koi eigentlich weltweit gezüchtet.

Varianten / Varietäten

Ein Koi ist nicht gleich ein Koi. Was dem Laien als „bunte Fische“ erscheint, das ist ein komplexes Gefüge aus 16 Hauptvarianten und mehr als einhundert Unterarten. Ausschlaggebend ist die Farbzeichnung der Fische, aber auch die Form der Flossen und die Anzahl der Farben. Der Asagi mit seinem blauen Rücken und den sehr hell umrandeten Schuppen ist beispielsweise eine der ältesten Zuchtformen. Er hat einen weißen Kopf mit scharlachroten Wangen und ist auch auf der Brust und an den Seitenflossen rot. Der Hikarimoyomono kann sehr viele verschiedene Färbungen zeigen, hat aber meist Gold, Silber oder Platin als metallischen Glanz in den Schuppen und eine schwarze Zeichnung. Der Kinginrin zeichnet sich durch seine metallisch reflektierenden Schuppen aus – andere Koi haben zwar auch den metallischen Schimmer, aber die Schuppen reflektieren nicht. Je nach der Art der Reflexion wird der Kinginrin (wörtlich übersetzt Gold-Silber-Schuppen) wieder in verschiedene Variationen unterteilt. Die wohl bekannteste Zeichnung weißt der Kôhaku auf: Die japanischen Koi dieser Art sind weiß und haben eine leuchtend rote Zeichnung, die sich in Flecken oder blitzförmig zeigt. Der Ogon dagegen ist einfarbig und rangiert irgendwo zwischen weiß, gelb, orange und leuchtend goldfarben, wobei die Schuppen an den Rändern immer golden schimmern müssen. Rote und schwarze Flecken auf weißer Grundfarbe hat dagegen der Sanke, während der Shôwa weiße und rote Flecken auf schwarzem Grund hat. Das ist für den Laien nur schwer zu unterscheiden. Die Koi der Art Tancho sind weiß und haben nur auf dem Kopf einen runden roten Fleck, der Hi (wörtlich übersetzt Sonne) genannt wird.

Japanische Koi sind relativ empfindlich, was die Zucht erschwert. Die Karpfen brauchen hochwertiges Futter, das in kleiner Menge bereits eine hohe Nährstoffdichte aufweist, sind aber von Natur aus Allesfresser. Wichtig ist, dass sie in einer keimfreien Umgebung gehalten werden – das Equipment für die Koizucht ist komplex, ein einfacher Gartenteich reicht nicht aus – auch wenn die in Japan üblichen großen Naturteiche den Einsatz von Hightech nicht vermuten lassen.

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