Koi Lexikon

 

Koi Preise: was gilt es zu beachten?

Die Preisgestaltung beim Koi richtet sich nach vielen verschiedenen Gesichtspunkten. Entscheidend sind neben der Größe und dem Gewicht vor allem der Körperbau, die Zeichnung und ganz besonders die Hautqualität. Auch die Herkunft und die Aufzucht des Kois spielen in der Preisgestaltung eine ausschlaggebende Rolle. Zur besseren Übersicht werden die einzelnen Punkte zunächst kurz zusammengefasst und anschließend in derselben Reihenfolge ausführlicher besprochen.

Zunächst lässt sich festhalten, dass ein in Deutschland gezüchteter Fisch weniger kostet als ein Koi, der aus einem anderen Land, zum Beispiel Japan, nach Deutschland importiert wurde. Des Weiteren ist ein junger, also noch kleiner Koi preisgünstiger als ein Tier, welches schon größer und somit älter ist. Bestimmte Farbvariationen sind besonders beliebt, einige davon äußerst rar und selten und aus diesem Grund sehr kostspielig in der Anschaffung. Die Gesundheit des Kois ist ausschlaggebend für die Ausbildung seines Körperbaus inklusive seiner Flossen und spielt auch eine entscheidende Rolle in der Ausprägung der Farbintensität.

koi-preise-was-gilt-es-zu-beachtenDie Herkunft eines Kois ist wie erwähnt ein wichtiger Aspekt bei der Preisgestaltung. Ein in Deutschland gezüchtet und aufgezogener Fisch ist preisgünstiger als ein aus Japan importierter Koi. Während ein in Deutschland gezüchteter Fisch zumeist von seinem Züchter verkauft wird und somit kaum Zwischenkosten durch einen weiten Transportweg oder spezielle Quarantänehaltung verursacht, ist dies bei importierten Kois anders.

Viele Importeure reisen sogar selbst nach Japan (oder in ein anderes Zielland wie zum Beispiel Israel), um dort vor Ort die Kois aus zu wählen und ihren Transport zu mindestens teilweise zu überwachen. Sie überzeugen sich von der Qualität der Zuchtstätten, begutachten Aufzuchtbecken und machen sich ein Bild von den anderen Kois, die beim Züchter leben. Sie reisen durch das Land, besuchen so mehrere Züchter und machen sich so ein Bild von den aktuell vorherrschenden Trends und auch von alten Zuchtlinien. Sie zielen darauf ab, die Wunschvorstellungen ihrer Kunden so perfekt wie möglich zu erfüllen und genau den Fisch zu finden, den sich der Kunde wünscht. Der Import der Fische ist nicht nur mit einem großen Aufwand verbunden – die Fische müssen artgerecht mit genug Wasser und reinem Sauerstoff sicher verpackt und schnell transportiert werden, um diesen für sie äußerst stressigen Zustand so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen – anschließend sorgen die seriösen Händler für eine mehrmonatige Quarantänehaltung im Zielland, um den Kois zunächst die Möglichkeit zu bieten sich nach diesem Transport zu erholen und natürlich auch, um sich über mehrere Wochen von der Qualität der Fische zu überzeugen und vor allem einen Eindruck von ihrem Gesundheitszustand zu erhalten. Erst nach diesem Quarantäneaufenthalt werden die Kois zum Verkauf angeboten und an den Endkunden übergeben.

Natürlich gibt es auch Kois aus anderen Ländern, die nach Deutschland importiert werden. Der Preis gestaltet sich bei diesen Fischen aber ebenso wie bei den aus Japan importierten Tieren, zugrunde liegt nicht nur der Preis des einzelnen Fisches sondern auch die Kosten, die mit dem hohen Aufwand des Importeurs verbunden sind.

Auch die Aufzucht von Kois ist mit vielen Kosten verbunden. Ein kleiner, noch junger Koi hat dem Züchter bisher kaum Kosten verursacht und ist dafür häufig schon für einen zweistelligen Betrag zu erwerben. Anders hingegen ein ausgewachsener, prachtvoll ausgefärbter Fisch, der womöglich noch einer der beliebten Farbvarianten angehört. Dieser Fisch hat mehrere Jahre beim Züchter verbracht, musste eventuell zwischendurch in Quarantänebecken gehalten werden oder hat Tierarztkosten verursacht. Ganz abzusehen von den Kosten für die notwendige Technik, um in den Koibecken eine artgerechte Umgebung herzustellen und zu gewährleisten. Ein seriöser Züchter verfügt über entsprechend große Areale, in denen er seine Tiere hält und in denen sie genug Platz für ein artgerechtes Leben haben. Optimaler Weise hat er viele Naturteiche, in denen er die Kois getrennt nach Größe und Alter aufziehen kann.

Zu kleine Becken oder Teiche mit zu viel Fischbesatz führen zwar zu niedrigeren Preisen, da der Unterhalt dieser Becken kostengünstiger ist, jedoch ist bei Fischen aus diesen Aufzuchtformen eher mit Krankheiten wie Parasitenbefall oder durch Stress verursachten Hautproblemen sowie mit Mängeln im Erscheinungsbild – dem Körperbau, der Ausprägung der Flossen oder Farbfehlern – zu rechnen.

Es werden Kois in unterschiedlicher Größe und Gewicht angeboten, je kleiner und leichter der Koi ist, desto preisgünstiger ist er. Je größer und schwerer der Fisch ist, desto mehr Zeit und Geld hat der Züchter in seine Aufzucht gesteckt, was den höheren Preis erklärt. Beim Kauf eines jungen Kois geht man jedoch immer das Risiko ein, das während der weiteren Aufzucht etwas schief geht und der Koi eventuell eingeht oder sich nicht so prachtvoll entwickelt wie erwartet. Seltene oder beliebte Farbvariationen sind nur äußerst selten im jungen Alter zu erwerben, der Züchter behält diese meistens länger bei sich um sie möglichst korrekt aufzuziehen und so für eine perfekte Ausprägung der Merkmale sorgen zu können.

Ein Koi soll über einen gleichmäßigen, harmonischen Körperbau verfügen. Seine Flossen sollen weder Risse noch Löcher aufweisen, eben so wenig darf sein Körper von Narben oder Veränderung der Schuppen gezeichnet sein – all diese Dinge können auf Krankheiten, Parasitenbefall oder schlechte, nicht artgerechte Haltung und Aufzucht hinweisen und schlagen sich somit im Preis nieder. Narben können auch auf etwaige tierärztliche Eingriffe wie OPs hinweisen. Tiere mit Auffälligkeiten wie Unregelmäßigkeiten im Wuchs, Narben oder Macken in den Flossen kosten weniger als Tiere in einem makellosem Zustand.

Neben der Herkunft, dem Alter, der Größe und dem makellosen Körperbau entscheidet vor allem die Zeichnung, wie viel ein Koi kostet. Es gibt 16 anerkannte Hauptvarianten und mindestens 100 Unterformen dieser. Die Zahl ist stetig steigend, da laufend neue Farbmutationen auftreten und auch gezielt gezüchtet werden. Zum einen gibt es also klassische, seltene Zeichnungen, die sich größter Beliebtheit erfreuen und zum anderen neue, auffällige Zeichnungen, die aufgrund ihrer Exklusivität äußerst beliebt sind.

Bestimmte dieser Formen sind beliebter als andere, so zum Beispiel der Tancho Koi, der auf seinem rein weißen Körper einen einzigen roten Punkt aufweist, der sich direkt hinter dem Kopf befindet und so an die japanische Nationalflagge erinnert. Je perfekter die Ausprägung der Farbvariation ist, desto wertvoller ist der Koi. Der Käufer sollte sich also vor dem Kauf ausgiebig mit den einzelnen Farbvariationen beschäftigen, um so beurteilen zu können, ob die Ausprägung besonders gut gelungen ist oder nicht und ob so der Preis gerechtfertigt ist.

Genauso verhält es sich mit den Zuchtformen, die vergrößerte und/oder verfranste Flossen aufweisen. Diese Zuchtformen, sogenannte Butterfly Koi, erinnern mit ihren großen, wie Federn wirkenden Flossen an die Drachen, die vor allem in der chinesischen und japanischen Mythologie eine wichtige Rolle spielen und sind unbedingt von den Kois zu unterscheiden, deren Flossen aufgrund von Krankheit oder Parasitenbefall verändert sind. Koi mit den sogenannten Drachenflossen sind eine äußerst beliebte Zuchtvariation und werden vor allem in Verbindung mit bestimmten, bevorzugten Farbvariationen gezüchtet.

Beim Kauf eines Kois sollte besonders auf die Qualität der Schuppen geachtet werden. Der Koi sollte genau betrachtet werden, nicht nur von oben, sondern auch die Seiten und die Unterseite sollte der potentielle Käufer gründlich untersuchen. Der Käufer sollte sich vorab über die unterschiedlichen Variationen und Krankheiten ausführlich informieren, so dass er unterscheiden kann, ob eine Farbveränderung der Schuppen gewollt ist oder ein Indiz für etwaige Hauterkrankungen, einen Parasitenbefall oder eine unzureichende Haltungsform, wie eine schlechte Wasserqualität oder zu wenig Platz, ist.

Wichtige Merkmale, die ausschlaggebend für den Preis eines Tieres sind, sind vor allem diejenigen, die für die Gesunderhaltung und artgerechte Unterbringung des Tieres verantwortlich sind, hier sollte der Käufer nicht auf den womöglich günstigeren Preis achten sondern sich an den Züchtern und Händlern orientieren, die ihre Tiere in ausreichend großen, sauberen Becken oder Teichen halten. Bestimmte Farbvariationen sind seltener als andere und lassen sich nur schwerer nachzüchten, was sich im Preis der Tiere mit diesem Merkmal niederschlägt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich der Preis des einzelnen Kois an vielen verschiedenen Gesichtspunkten orientiert. Ein importierter Fisch ist teurer als ein in Deutschland gezüchteter Fisch, ein älterer, größerer Koi teurer als ein jüngerer, kleinerer Fisch. Ein Fisch mit einer besonders prächtigen Zeichnung oder Flossenform wird auf Ausstellungen womöglich häufiger eine Platzierung erreichen und ein begehrtes Zuchttier werden, als ein Tier mit schlechterer Ausprägung dieser Merkmale und wird somit zu einem höheren Preis abgegeben als ein anderes.

Der Preis des einzelnen Kois orientiert sich also zum einen an der Gesundheit des Tieres, zu erkennen am allgemeinen Zustand des Kois, dem Körperbau, der Farbausprägung, der Schuppenbildung und dem Flossenzustand; zum anderen an vom Menschen für besonders gehaltenen Merkmalen wie Farbvariationen oder Flossenmutationen und abschließend an der Herkunft des Tieres. Der erste Punkt wird vor allen Dingen durch die Haltungsbedingungen beim Züchter und/oder Händler beeinflusst, der zweite durch den Aufwand, den der Züchter bei der Auswahl der Zuchttiere betreiben muss und durch den aktuellen Geschmack der Käufer.

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